Setzen Sie im Wandel auf die «Frengagierten»

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Wenn Sie in Ihrem Unternehmen die Transformation vorantreiben wollen, dann bauen Sie nicht ausschliesslich auf Führungspersonen und den top down Ansatz. Es ist viel effektiver, auf den «vorderen» Drittel, also die «Frengagierten» zu setzen. Wer sind Frengagierte? Dazu später.

In Transformationsprojekten gehen wir immer vom Drittel-Prinzip aus. Der «vorderste» Drittel umfasst jene Leute, die offen, innovativ und engagiert sind. Sie treiben das Geschäft voran und stehen dem Wandel offen gegenüber. Wenn Sie nun den Wandel vorantreiben wollen, müssen Sie die Menschen des «vorderen» Drittels begeistern und für die Transformation einspannen. Legen Sie Ihre Vision dar und zeigen Sie auf, wie Sie die digitalen Technologien einzigartig nutzen wollen, um die Probleme der Kunden zu lösen. Dann sind es genau die Menschen des «vorderen» Drittels, die keine Anstrengung scheuen, mit Ihnen diese Vision zu verwirklichen. 

Wie erkennen Sie jene Leute? Menschen des «vorderen» Drittels suchen stets Veränderung, wechseln häufig den Job respektive suchen nach neuen Herausforderungen. Sie wollen das Geschäft und sich selber entwickeln. Sie stellen Bisheriges in Frage und werden deshalb oft als unbequem wahrgenommen. Sie bringen hervorragende Leistung, sind anderen meist voraus, manchmal ungestüm, manchmal ungeduldig fordernd. Sie suchen unermüdlich nach Lösungen. Sie melden sich freiwillig für zusätzliche Aufgaben und engagieren sich weit über ihre eigentliche Aufgabe hinaus; sie sind Frengagierte (freiwillig Engagierte). Da solche Menschen unabhängig von der Ausbildung, Rang und Namen, Alter und Erfahrung auf allen Stufen zu finden sind, können Sie in der Transformation nicht ausschliesslich auf die Führungspersonen setzen.

Der «mittlere» Drittel sind Leute, die konstante, gute Arbeit leisten. Sie gehen nicht voran, folgen jedoch gerne, sobald sie erkennen, dass es sich lohnt. Diese Menschen sind weniger die Vorreiter und haben weniger Bedarf nach grosser und dauernder Veränderung.  Sie stehen Veränderungen positiv gegenüber, treiben sie aber nicht aktiv. Sie schauen zuerst mal ob sich’s bewährt. Dieser «mittlere» Drittel schaut also genau auf den «vorderen» und folgt, sobald die grössten Hindernisse aus dem Weg geräumt sind und die Begeisterung über das Neue auf ihn überspringt. 

Leute aus dem «hinteren» Drittel tun sich schwer mit Veränderungen. Ihre Haltung ist «haben wir schon immer so gemacht und hat sich bewährt». Sie verschliessen die Augen davor, dass sich Umfeld und Anforderungen ändern. Aus Sorge um den eigenen Status oder die eigene Kompetenz, die bald veraltet sein könnte, wehren sie sich gegen Neues. Menschen dieses Drittels müssen eng begleitet werden, sodass sie nicht aktiv die Transformation bremsen.

In der Regel haben Sie in Ihrer Organisation in allen drei Dritteln Führungspersonen. Wenn Sie also eine Transformation top down durchziehen wollen, setzen Sie mit den Vorgesetzten nicht automatisch auf die Zugpferde für Veränderung. Sie tun besser daran, den «vorderen» Drittel zu identifizieren. Menschen aus diesem Drittel engagieren sich in Communities. Fördern und nutzen Sie diese Netzwerkdynamik. Speisen Sie Communities mit Herausforderungen und setzen Sie Impulse für Veränderungen. Binden Sie den «vorderen» Drittel ein, um gezielt strategische Opportunitäten zu identifizieren und zu nutzen. Verschaffen Sie diesen Leuten Freiräume und spannen Sie sie aktiv für den Wandel ein. Sei es über den Strategieprozess oder Innovationsthemen, in die Sie den «vorderen Drittel» bei der Erarbeitung genauso wie für die Implementierung einspannen.